Die Tätigkeit als Steuerfachangestellter beginnt mit der Ausbildung in einem Ausbildungsbetrieb, meistens einer Steuerkanzlei. Dort lernen Auszubildende wie man Besteuerungsgrundlagen ermittelt und Einkommensteuererklärungen erstellt. Buchführung, Lohn- und Gehaltsabrechnungen sowie Umsatzsteuererklärungen gehören zum täglichen Brot in der Ausbildung. Die Auszubildenden lernen, wie man diese Aufgaben mit unterschiedlichen Programmen und elektronischer Datenverarbeitung effizient erledigt.
Die Ausbildung in der Steuerkanzlei wird durch die Berufsschule ergänzt, die berufsspezifische Grundlagen wie allgemeine Wirtschaftslehre, Steuerlehre und Rechnungswesen vermittelt. Nach einer Ausbildungsdauer von 3 Jahre muss eine Abschlussprüfung abgelegt werden, wer die Prüfung bestanden hat darf dann die offizielle Abschlussbezeichnung Steuerfachangestellter bzw. Steuerfachangestellte führen und nach entsprechenden Stellenangeboten Ausschau halten.
Als Steuerfachangestellte in der Steuerkanzlei unterstützen sie in der Regel einen oder mehrere Steuerberater bei der steuerlichen und betriebswirtschaftlichen Betreuung und Beratung von Mandanten. Sie stehen im engen Kontakt mit den Mandaten selbst, erteilen Auskünfte am Telefon, halten Kontakt mit Finanzämtern oder Sozialversicherungsträgern, erstellen eine ordnungsgemäße Buchführung aus Rechnungen, Belegen und Kontoauszügen, planen Termine und stellen die Einhaltung sämtlicher Fristen sicher. Lohn- und Gehaltsabrechnungen, Steuererklärungen und Steuerbescheide, all das erfolgt heute in digitaler Form, die tägliche Arbeit eines Steuerfachangestellten ist stark von der Digitalsierung in der Steuerberatung geprägt.
Natürlich ist das Aufgabengebiet eines Steuerfachangestellten abhängig von der jeweiligen Steuerkanzlei. In einer Art Rundumbetreuung eines Mandanten erledigen Sie die laufende Buchhaltung und Lohnbuchhaltung, erstellen Steuererklärungen und Jahresabschlüsse. Aufwändige Mandate werden meist im Team bearbeitet, und sie erhalten einen Teilbereich wie die Korrespondenz mit Krankenkassen und Finanzämtern oder die Prüfung von Steuerbescheiden für den Steuerberater zugewiesen. Besondere Highlights sind dann die Besprechung der Jahresabschlüsse mit den Mandanten vor Ort oder der Besuch von Veranstaltungen wie Ausbildungsmessen oder Start-Up-Veranstaltungen. Das Bild vom Buchhalter in der staubigen Stube hat längst ausgedient, die Tätigkeit des Steuerfachangestellten in einer modernen Steuerkanzlei ist abwechslungsreich, vielfältig und trotz Digitalisierung vom Kontakt zu vielen Menschen geprägt.
Nur wenige Berufe bieten so vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten wie der Steuerfachangestellte, mit den entsprechenden Ambitionen und Voraussetzungen kann man es bis zum Steuerberater schaffen, um dann als Partner in die Geschäftsführung einer großen Kanzlei aufzusteigen oder als selbständiger Steuerberater eine eigene Kanzlei zu gründen. Wer als Steuerfachangestellter nicht ganz so weit hinaus möchte, dem stehen immer noch sehr viele Optionen offen.
Der Steuerfachwirt ist einer der der vielen Weiterbildungen mit attraktiven Aussichten, man muss dafür aber nach der Ausbildung drei Jahre Berufserfahrung gesammelt haben. Steuerfachwirte arbeiten meist sehr eng mit ihren Vorgesetzten zusammen und übernehmen zum Teil bereits große Verantwortung für ihre Kanzlei. Themen wie Betriebswirtschaftslehre, Rechnungslegung und Steuerrecht muss der Steuerfachwirt aus dem Effeff beherschen und diese Kenntnisse täglich anwenden.
Der Bilanzbuchhalter ist eine weitere Karriere-Option für Steuerfachangestellte mit einer etwas anderen Ausrichtung. Bilanzbuchhalter mit abgeschlossener Ausbildung übernehmen in der Berufspraxis typischerweise Aufgaben an der Schnittstelle zwischen Rechnungswesen und Betriebswirtschaft. Der Controller erweitert die Perspektive des Bilanzbuchhalters nochmals und nutzt dessen Kenntnisse in den Bereichen Steuerrecht, Kostenrechnung und Finanzmanagement für einen stark erweiterten Aufgabenbereich. Ein Controller prüft die Bilanzen und Daten eines Unternehmens selbständig und bereitet sie für das Management auf. Controller sind oft auch für die Steuerung und Planung von Projekten verantwortlich und versorgen das Management mit Informationen als Grundlage für strategische Entscheidungen.
Auch ein Studium nach der Ausbildung ist möglich und nicht unüblich, ein entsprechender Schulabschluss ist natürlich Voraussetzung. An der Hochschule öffnen sich Perspektiven wie ein Bachelor in Steuer- und Wirtschaftsprüfung mit der Aussicht auf eine verantwortungsvolle Tätigkeit in der Kanzlei und ein weiter steigendes Gehalt. Die Selbstständigkeit ist zwar nicht für alle der Königsweg, nach bestandener Steuerberaterprüfung können Sie sich aber auch selbstständig machen und als selbstständiger Steuerberater oder mit anderen qualifizierten Mitarbeitern im Steuer- und Wirtschaftsbereich eine Kanzlei eröffnen.
Als Steuerfachangestellte/r sind Sie sehr gefragt, daran wird sich auch sobald nichts ändern. Im Bereich der Steuerberatung zeichnet sich im gesamten Bundesgebiet ein Mangel an Fachkräften ab, Branchenkenner gehen davon aus, dass Steuerexperten weiterhin stark gesucht werden. Steuerfachangestellte/r ist also definitiv ein Beruf mit Zukunft und hervorragenden Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten in einer Kanzlei aber auch direkt im Unternehmen in den verschiedensten Positionen. Die Tätigkeiten sind vielfältig, attraktiv und herausfordernd der Beruf des Steuerfachangestellte genießt ein hohes Ansehen.
Das Bundesinstitut für Berufsbildung führt eine bundesweite Liste mit 325 anerkannten Ausbildungen, der Ausbildungsberuf Steuerfachangestellte/r gehört zu den 22 beliebtesten. Unter Frauen ist die Beliebtheit sogar nochmals größer, hier belegt die Ausbildung sogar den 11. Platz auf der Rangliste. Bei der Wahl des Ausbildungsplatzes ist es enorm wichtig, wie digital eine Steuerkanzlei aufgestellt ist und wie stark sich der Ausbildungsbetrieb den Herausforderungen der digitalen Transformation stellt und diese aktiv gestaltet. Steuerfachangestellte/r ist ein Beruf mit Zukunft der sich durch die Digitalisierung in den nächsten Jahren zwar noch weiter wandeln wird, der Bedarf an Fachkräfte steigt weiter und macht den Beruf Steuerfachangestellte/r zu einem der gefragtesten Berufe auf dem Arbeitsmarkt.
Steuerfachangestellte haben in der Jobsuche relativ leichtes Spiel und finden nach einem Umzug in eine neue Umgebung oft sehr schnell einen Arbeitsplatz im neuen Wohnort. Potentielle Arbeitgeber sind Steuerkanzleien oder mittelständische Unternehmen bis hin zum großen Konzern. Stellenanzeigen findet man heute meistens im Internet, entweder auf einschlägigen Portalen oder auf den Webseiten der Kanzleien selbt. Wer in einer Google-Suche den Namen seiner Stadt mit dem Begriff Steuerfachangestellte/r kombiniert, landet schnell auf den Karriereseiten großer Kanzleien, die dort direkt nach neuen Mitarbeiten suchen und offene Stellen anbieten. Wer auf diese Weise nach einem Job als Steuerfachangestellte in der Umgebung sucht, kann sich die Kanzlei gleich genauer ansehen und den Digitalisierungsgrad und den Sympathiefaktor direkt abchecken. Die Bewerbung erfolgt meistens schon in digitaler Form, falls nicht, empfiehlt sich eine erneute Google-Suche. Eine moderne und digital arbeitende Steuerkanzlei wir immer auch einen digitalen Weg für die Bewerbung als Steuerfachangestellte/r bereitstellen oder sie ist halt nicht so digital, wie sie behauptet.
Auf jeden Fall! Der Beruf des Steuerfachangestellte/r mag zunächst nicht besonders aufregend klingen, wir haben aber gerade erfahren, wie vielfältig und total spannend das Berufsbild ist, welche Weiterbildungsmöglichkeiten es gibt, die zusätzliche Chancen auf dem Arbeitsmarkt erschließen. Das Gehalt eines Steuerfachangestellte/r ist gut, die Verdienstmöglichkeiten steigen mit der Berufserfahrung, wie überall zahlen Großbetriebe in der Stadt höhere Gehälter wie kleinere Kanzleien im ländlich geprägten Umfeld. Ob das höhere Gehalt in der Großstadt nicht schnell durch die höhere Kosten der Lebenshaltung aufgezehrt wird, muss jeder selbst für sich beantworten.
Fazit: Als Steuerfachangestellte/r bist Du eine echte Fachkraft und Fachkräfte sind immer gefragt. Die große Nachfrage an Steuerberatung im gesamten Bundesgebiet ist die Folge einer hohen Auslastung der Kanzleien, die ihre Kapazitäten nur mit ausgebildeten Fachkräften und Steuerexperten sinnvoll erweitern können. Ein andauernder Wandel des Geschäftsmodells und das Fortschreiten der Digitalisierung sichern eine dauerhaft hohe Nachfrage an gut ausgebildeten Steuerfachangestellten.
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